ETFs – ein absolutes Trendthema
Wenn jede eigene Internetrecherche zu dem Ergebnis führt „Ich muss in ETFs investieren“. Wenn Ärzte und Ärztinnen, die immer vorsichtig und skeptisch waren auf einmal alle Bedenken aus der Vergangenheit über Board werfen und in ETFs investieren, weil sie darin den Stein der Waisen sehen und glauben die beste Lösung gefunden zu haben, dann werde ich als Wirtschaftsberaterin hellhörig. Vor allem dann, wenn ich den Wissensstand der Investoren abfrage und feststelle, dass es kaum bis keine fundierte Basis gibt – nicht zu ETFs, zu Investmentfonds generell und auch nicht zu der Funkttionsweise von Kapitalmärkten.
Es wäre fatal zu glauben, dass es die eine Lösung für alles gibt! Da spielt es keine Rolle, ob wir uns zurück erinnern an die New-Economy-Blase, Lehman Brothers oder an den Immobilienhype. Es gab immer Gewinner*innen und Verlierer*innen. Auf der Seite der Verlierer*innen standen zumeist diejenigen, die mit gefährlichem Halbwissen und einem gehörigen Maß an Glauben sehenden Auges in ihr Unglück abgerutscht sind. Am Ende waren es immer die anderen oder der Markt. Doch wenn jeder einzelne ganz ehrlich zu sich selbst ist, so war man selbst der oder die Initiator*in! Denn man hat geglaubt statt zu verstehen, vertraut anstatt zu hinterfragen.
Ich wünsche mir, dass Sie hinterfragen und verstehen, bevor Sie sich entscheiden!
Wenn man Ärztinnen und Ärzten zuhört, die sich über die Patient*innen ärgern, die sich vermeintlich selbst therapiert haben mit „Dr. Google“ und am Ende doch vor Ihnen – den Spezialist*innen landen – verwundert es mich umso mehr, dass genau diese Mediziner*innen es ihren Patient*innen gleich tun, wenn es um die eigene Finanzhygiene geht. Sie vertrauen lieber auf „Dr. Google“ oder sie fragen Freunde, Kollegen und Bekannte ohne sich über deren Kontostand, Risikobereitschaft oder deren Verlusttragfähigkeit zu informieren. Ist das finanziell schlau?
Warum ist der Run auf ETFs momentan so groß?
So wie ich es verstehe, liegt das Hauptargument vieler Anleger bei den niedrigen Kosten. Aber sollte man nur auf Basis der Kosten entscheiden? Wenn Sie einige ETFs miteinander verlgeichen, stellen Sie fest, dass obwohl die Benchmark – sagen wir der MSCI World – die gleiche ist, die Performance variiert, auch wenn die Kosten nur gering variieren. Liegt es also gar nicht unbeidngt an den Kosten, sondern vielleicht eher an der Methode? Also ob ein ETF synthetisch, vollständig oder optimiert repliziert?
Hier eine Übersicht einiger ETFs und deren Performance in den vergangenen zehn Jahren:
Das sieht doch auf den ersten Blick sehr gut aus und es spricht nichts dagegen die kostengünstigen ETFs zu favorisieren, oder?
Wie lief es gleichzeitig bei den aktiv gemanagten Fonds?
Wenn wir hier die Topf ETFs vergleichen, so nehmen wir bei den aktiv gemanagten die gleichen Kriterien. Wir achten nicht auf Risikoneigungen, Währungsunterschiede, sondern nur auf Kosten und Performance. Das Ergebnis sehen Sie hier:
Das ist durchaus erstaunlich! Obwohl ich höhere Kosten bei den gemanagten Fonds habe, sind die Ergebnisse der zehn Jahresperrformance deutlich höher! Vielleicht sind es doch andere oder mehrere Komponenten, die zusammen kommen müssen, um eine gute Rendite zu erwirtschaften!? Und vielleicht ist es ja doch sinnvoll, sich beraten zu lassen?
Übrigens, das gilt meines Erachtens nicht nur für die passende Auswahl von Investmentfonds für die eigene Altersvorsorge, sondern auch für mittelfristige Investments. Es kommt nicht nur auf die Kosten an, nur weil diese leicht zu verstehen und zu erkennen sind.
Ein ETF ist auch nur ein Fonds
Was meine ich damit?
Wenn es um die eigenen Sparziele geht, sollten Ärzte*innen nicht nur auf die Kosten eines Investmentfonds schauen, sondern auch die eigene Anlegermentalität, die Risikoneigung, die eigenen Erfahrungen und Kenntnisse hinterfragen. Ebenso sollte man sich darüber im Klaren sein, wie groß der Anlagehorizont ist und wie viel (Frei)Zeit man selbst für die Analyse, Recherche und Betreuung der Investmentstrategie aufbringen möchte.
Fazit: Kosten zu beachten ist wichtig! Den Blick auf das Große & Ganze darüber zu verlieren, wäre schade. Kompetente Unterstützung hilft. Worauf Sie bei der passenden Beraterwahl achten sollten, erfahren Sie hier.